Eckernförde – Die Rückkehr fühlt sich komisch an.

Wieder Daheim

Nach einer langen und anstrengenden Rückkehr per Flugzeug kam ich vor wenigen Tagen aus meinem Freiwilligendienst zurück. Nach einem ganzen Jahr in Argentinien bin ich nun wieder Daheim in Eckernförde.

Der Abschied in Villa Carlos Paz fiel mir nicht so schwer, freute ich mich doch sehr darauf meine Familie und meine Stadt wieder zu sehen. Und auch auf das Eurythmie-Projekt yep!, was ich in Kürze beginnen möchte, freue ich mich.
Ich habe mir schon fest vorgenommen, alles dafür zu tun so bald wie möglich wieder nach Argentinien zurückzukehren. Wenn möglich möchte ich mich schon im April wieder auf den Weg machen.

Doch nun zu meiner Rückkehr…

Wie ist es wenn man in Hamburg aus dem Flugzeug steigt und einem die deutsche Kultur entgegenschlägt?

Schon im Gate eine erste positive Erfahrung: Auf Anzeigen wird informiert, an welchem Gepäckband du deine Sachen abholen kannst.
Auf dem Weg dorthin dann die nächste Begegnung: Die Halle der Gepäckbänder betretend versperren dir die Gepäckwagen fast den Weg hinein. Eine willkommene Sache so ein Gepäckwagen. Doch warum bitte muss ich, der ich bereits beide Hände mit Handgepäck überfüllt habe, nun mein Portemonnaie raussuchen, um in diesen Wagen eine Münze zu stopfen?

Ausgerechnet in Deutschland, wo der Flughafen ganz sicher nicht zumachen müsste, wenn ihm einer dieser Wagen abhanden käme. Oder sind es etwa wir, die es nicht schaffen, diesen Wagen, nachdem wir ihn benutzt haben, um der Ordnung Willen wieder zurückzubringen (oder zumindest an einem sinnvollen Ort zurückzulassen), sondern bloß um unser Geldes wegen zurückbringen? In Argentinien würd‘ kaum einer den Weg bis zum Abstellort der Wagen auf sich nehmen um fünfzig Cent wiederzubekommen…

In den kommenden Wochen werde ich erfahren, wie weit ich tatsächlich in die argentinische Kultur eingetaucht bin – und welche Folgen das für meine Rückkehr haben wird.

Zurück Daheim

Die Rückkehr nach einem Jahr fühlt sich komisch an. Ich begreife noch nicht genau, dass ich nun so weit weg von Argentinien bin. Es fühle sich auch nicht wie eine großartige Rückkehr nach Daheim an. Vielleicht sind sie schon zu fremd geworden, die Dinge hier. Aber dieses Gefühl, welches du hast, wenn du nach einem Urlaub die Wohnung betrittst und dir das Wohlbekannte entgegen schlägt, das fehlte.

Das Haus, in dem ich meine Kindheit verbrachte, das Zimmer, in dem ich bis zum letzten Schultag lebte, – das fühlt sich nicht mehr so an, wie vor diesem besonderen Jahr. Es fühlt sich irgendwie schon ein ganzes Stück weit nach Elternhaus an und nicht mehr so sehr nach Zuhause, nach dem Ort, an dem du jeden Tag verbringst.

Doch empfinde ich das gar nicht unbedingt als einen Verlust. Es ist doch auch eine Art in die Welt zu gehen und sich seinen Weg zu suchen. Und so nehme ich diesen Schritt des Weges frohgemut und freue mich auf den nächsten Punkt: das yep!-Projekt.

Wer meinen offiziellen Abschlussbericht zu meinem Freiwilligendienst lesen möchte, findet ihn hier.


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